Das Handy Branding hat im Grunde nur einen Sinn: die Markenbindung an den Netzbetreiber. Denn während Nokia oder auch Siemens mittlerweile schon beinahe Kultstatus erreicht haben, "wirbt" kein durchschnittlicher Privatmensch für Vodafone oder T-Mobile. Aus diesem Grund gibt es das Handy Branding: da die Nutzer nicht von alleine über den Netzbetreiber sprechen, versucht jener, dieses Verhalten durch das Handy Branding zu provozieren. Das Handy wird also, um es mal zu übersetzen, "gebrandmarkt" - das reicht von der eigenen, ganz speziellen Handy Software bis zum beinahe unscheinbaren Logo auf der Handyschale. Vor allem T-Mobile und Vodafone setzen auf das Handy Branding - O2 zum Beispiel dafür etwas weniger. Bei den neueren T-Mobile Handys gibt es zum Beispiel eine besonders hervorgehobene Taste mit dem T-Mobile Zeichen darauf, mit einem Druck wird man ins Internet bzw. mit dem Wap-Portal "t-zones" verbunden - leider jedoch auch im Stand-By-Modus, so dass es zu unabsichtlichen Verbindungen und damit sehr hohen Handyrechnungen kommen kann.
Diese Taste kann auch nicht, wie zum Beispiel bei einem E-Plus Handy, anders belegt werden. Ebenso verhält es sich bei Vodafone, dieser Konzern bietet nach eigenen Angaben ausschließlich nur noch gebrandete Handys an. Für ca. 20 oder 30 Euro gibt es im Internet jedoch die Möglichkeit, das Handy einem De-Branding zu unterziehen, alle Einstellungen werden auf die Werkseinstellungen des Herstellers zurückgesetzt, damit verschwinden dann jedoch auch runtergeladene Spiele und Klingeltöne, sowie SMS und MMS die bis dato verschickt wurden. Eventuell ist dies jedoch ein Punkt, den man durchaus verschmerzen kann, wenn ein nicht gebrandetes Handy vonnöten ist. Nach der Beseitigung des technischen Brandings eines Handys bleibt das vom Netzanbieter angebrachte Logo naturgemäß auf dem Gerät erhalten. Dieses kann zwar durch Abschleifen oder vergleichbare Maßnahmen beseitigt werden, dabei entstehen jedoch Spuren, welche wie eine Beschädigung aussehen. Das Verschwinden zwischenzeitlich gespeicherter Daten nach einem technischen De-Branding lässt sich verhindern, indem diese Maßnahme bereits vor der erstmaligen Verwendung des Mobilfunkgerätes erfolgt.
Auch ohne De-Branding hindern die Spezifikationen eines Netzbetreibers den Nutzer eines Mobilfunkgerätes nicht an der Verwendung der SIM-Karte eines anderen Anbieters. Ein solcher Eingriff ist ohnehin nur zusammen mit einer Prepaid-Karte vergünstigt abgegebenen Telefonen erlaubt. Dennoch lässt sich ein Mobilfunkgerät mit Branding schwieriger als eines ohne eine solche Maßnahme als Gebrauchtgerät verkaufen, denn viele Käufer wünschen sich kein Gerät, welches vom Logo eines von ihnen nicht genutzten Netzbetreibers verunstaltet wurde. Die Mobilfunknetzbetreiber bezeichnen das Handy-Branding als zusätzliche Leistung, welche sie unentgeltlich für den Kunden erbringen. Auch wenn die entsprechende Bearbeitung eines eigentlich verkaufsfertigen Handys durchaus mit Kosten verbunden ist, widerlegt die Tatsache, dass Käufer das Branding entweder als neutral oder als störend und fast nie als für ihre Handynutzung sinnvoll bewerten, die Behauptung vom Handeln im Interesse der Handykunden eindeutig. Verbraucher können sich leicht gegen das Handy-Branding wehren, indem sie neue Geräte bei von den Netzbetreibern unabhängigen Händlern erwerben.
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