Es kann ganz plötzlich passieren: man tastet in der Tasche nach dem Handy - und es ist nicht mehr da. Dabei war man sich ganz sicher, das Handy eingesteckt zu haben. Nachdem dann das Auto und die Wohnung durchwühlt wurden steht meistens fest: das Handy ist weg - verloren oder geklaut. In einer solchen Situation sollte man keinen Falls untätig bleiben. An allererster Stelle steht das Sperren der SIM-Karte. Denn sollte der Dieb oder der Finder des Handys mit dem Handy unberechtigterweise telefonieren, trägt trotzdem der Kunde des Providers die Kosten. Besonders brisant wird dies bei einem Vertragshandy, bei einem Prepaidhandy ist das Guthaben irgendwann aufgebraucht, der Schaden ist nur begrenzt. Um die SIM-Karte zu sperren muss bei der Kundenbetreuung des Betreibers angerufen werden, bei Vodafone und E-Plus ist die Sperre kostenlos, bei T-Mobile kostet dies jedoch 8,80 Euro, bei O2 sogar 12,50. Außerdem ist zum Sperren der SIM-Karte das vereinbarte Kundenkennwort oder die PUK-Nummer notwendig, andernfalls muss zunächst eine Kopie des Personalausweises an den Betreiber verschickt werden.
Im Zuge der Sperrung kann übrigens auch gleich eine Ersatz-SIM-Karte beantragt werden, je nach Anbieter kostet dies jedoch zwischen 12,50 (O2) und 22,50 (T-Mobile). Dafür jedoch kann dann nach Aktivierung der neuen SIM-Karte mit der alten Nummer weitertelefoniert werden. Im Falle des Diebstahls sollte dies übrigens bei der Polizei gemeldet werden, inklusive des IMEI-Codes, mit dessen Hilfe das Mobiltelefon klar identifiziert werden kann. Auch benötigt der Nutzer dann in aller Regel ein neues Handy - eventuell lässt sich zum Beispiel im Zuge einer Vertragsverlängerung ein neues Handy beim alten Provider aushandeln. Ansonsten sind vor allem gebrauchte Handys günstig, der größte Marktplatz dafür ist natürlich Ebay. Wenn das Handy abhandenkommt, ist vor allem der Verlust der darin gespeicherten Daten ärgerlich, denn diese lassen sich nicht wiederherstellen, sofern das Gerät nicht gefunden wird. Dabei handelt es sich nicht nur um wichtige Telefonnummern, sondern auch um noch nicht auf ein weiteres Medium übertragene Fotos. Die Übertragung der letzten Urlaubsbilder auf die eigene Webseite wäre eigentlich einfach gewesen, wurde aber regelmäßig verschoben.
Telefonnummern befinden sich überwiegend nur im Handy, zugleich tritt wegen der bevorzugten Direktwahl über den Namen der Effekt des Auswendiglernens von Rufnummern nach mehrmaligem Wählen nicht mehr ein. Die IMEI verhindert zwar nicht den Verlust des Handys, sie macht aber eine Sperre des Gerätes und nicht nur der SIM-Karte möglich. Leider lässt sich die entsprechende Nummer nur am Gerät ermitteln, denn die wenigsten Nutzer haben sie notiert. Dass Diebe oder unehrliche Finder auf Kosten des rechtmäßigen Handybesitzers telefonieren, lässt sich hingegen mit der Sperre der SIM-Karte gewährleisten, wozu die Angabe der Rufnummer und des Kundenkennwortes ausreicht. Da die Sperrung ebenso wie die Zusendung der neuen SIM-Karte Geld kostet, lohnt sich diese Maßnahme bei Prepaid-Karten mit einem geringen Guthaben nicht, so dass lediglich eine eventuell eingerichtete automatische Kontoaufladung deaktiviert werden muss. Einige Nutzer von Prepaid-Karten entscheiden sich nach dem Geräteverlust dennoch zu einer Verlustmeldung mit Neubeantragung der SIM-Karte, da ihren Freunden die bisherige Rufnummer bekannt ist.
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